ROLL­STUHLFECH­TEN

SVB Fecht­ab­tei­lung für „Inklu­si­on im Sport“ ausgezeichnet

 

19.07.2022

Am Mon­tag­abend fand die hybri­de Preis­ver­lei­hung der „Fer­ry Por­sche Challenge 2022“ statt — vor Ort im Por­sche Muse­um in Stutt­gart und par­al­lel an unter­schied­li­chen End­ge­rä­ten. Niko Kap­pel, Kugel­stoß-Welt­meis­ter und ‑Olym­pia­sie­ger, ver­kün­de­te als Schirm­herr der dies­jäh­ri­gen Ver­an­stal­tung die Gewin­ner. Die SVB Fecht­ab­tei­lung hat­te es als einer von 200 Kan­di­da­ten in die Finals geschafft und fie­ber­te der Ver­kün­dung ent­ge­gen — am Ende wur­de es ein aus­ge­zeich­ne­ter drit­ter Rang. Abtei­lungs­lei­ter Jens Kientzle fand bei aller Freu­de auch nach­denk­li­che Worte.

 

Bild: Niko Kap­pel im Gespräch mit Jens Kientzle, Mau­rice Schmidt, Tho­mas Wid­mai­er und Tim Widmaier

 

„Mit unse­rer Challenge wol­len wir die Teil­ha­be am Leben för­dern und Inklu­si­on im Sport unter­stüt­zen“, sag­te Sebas­ti­an Rudolph, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Fer­ry-Por­sche-Stif­tung. „Zahl­rei­che Ver­ei­ne haben mit krea­ti­ven und inno­va­ti­ven Pro­jek­ten tol­le Ideen ein­ge­reicht.“ Ins­ge­samt ver­gab die Fer­ry-Por­sche-Stif­tung 2022 jeweils 75.000 Euro für die drei Bes­ten, je 50.000 Euro für ins­ge­samt sechs zweit­plat­zier­te Pro­jek­te und wei­te­re acht Mal Platz Drei mit je 25.000 Euro Förderung.

Die SVB-Mus­ke­tie­re freu­ten sich über ihren drit­ten Rang. „Seit 2004 haben die Rol­lis bei uns ein Zuhau­se gefun­den. Wir sind „Inklu­si­ons­pio­nie­re“, denn unse­re Fech­ter — ob mit oder ohne Han­di­cap — duel­lie­ren sich nach den­sel­ben Regeln“, erklärt Abtei­lungs­lei­ter Jens Kientzle. „Wir waren in den letz­ten 16 Jah­ren mehr­fa­cher erfolg­rei­cher Gast­ge­ber der deut­schen Meis­ter­schaf­ten im Roll­stuhlfech­ten, aktu­ell in die­sem Jahr. Wir haben zuletzt mit der Para­lym­pics-Teil­nah­me von Mau­rice Schmidt und sei­nem ers­ten Welt­cup-Sieg in War­schau zwei wei­te­re Höhe­punk­te in die­ser Geschich­te erle­ben dür­fen“, führt Kientzle wei­ter aus. „Zu unse­rer Fecht­fa­mi­lie gehö­ren die „Rol­lis“ ganz selbst­ver­ständ­lich dazu.“ Dazu kommt: Die SVB Fecht­ab­tei­lung hat­te vor kur­zem drei ukrai­ni­sche Welt­klas­se-Ath­le­ten und ihre Fami­li­en bei sich auf­ge­nom­men. Um dem Trio das ent­spre­chen­de Trai­ning und die Tur­nier­teil­nah­me zu ermög­li­chen, d.h. kon­kret Fecht­roll­stuhl- und Aus­rüs­tung, brauch­te es kurz­fris­tig Mit­tel in fünf­stel­li­ger Höhe.

Bild: Mau­rice Schmidt und Tim Wid­mai­er bei einem Show­kampf vor begeis­ter­tem Publikum

 

Die Wert­schät­zung der jah­re­lang vor­bild­lich geleb­ten Inklu­si­on im Sport war ein Ele­ment der Bewer­bung. „Und daher freu­en wir uns, dass die Juro­ren unser Enga­ge­ment ent­spre­chend gewür­digt haben“, lob­te Jens Kientzle. Gleich­zei­tig hieß es, eine Bestands­auf­nah­me zu machen, den Blick nach vor­ne zu rich­ten und drin­gend benö­tig­te För­der­gel­der zu bean­tra­gen. „Wir wol­len mehr Men­schen mit Han­di­cap für das Rol­lifech­ten begeis­tern“ so Kientzle. „Und wenn man das zum Bei­spiel „nur“ zwei wei­te­ren neu­en Rol­lifech­tern dau­er­haft ermög­li­chen will, braucht man min­des­tens zwei Fecht­roll­stüh­le, Aus­rüs­tung und ein Fecht­ge­stell. Trai­ner, Betreu­er, Rei­se­kos­ten für Trai­nings­la­ger oder Tur­nie­re sind da noch gar nicht ein­ge­rech­net, da fällt bei uns natür­lich auch immer eine Gebühr für Son­der­ge­päck an.“ Ein ein­fa­cher Kas­sen­sturz zeigt — auch hier kommt man schnell auf einen fünf­stel­li­gen Betrag und an die eige­nen finan­zi­el­len Abtei­lungs­gren­zen. „Wir haben uns mit kon­kre­ten Pro­jek­ten bewor­ben. Das Fer­ry Por­sche-Preis­geld ist dafür gedacht und mehr als will­kom­men, wir benö­ti­gen aber wei­ter­hin einen ver­läss­lich plan­ba­ren Betrag, um das alles nach­hal­tig zu stemmen.“

Tim Wid­mai­er, Grün­dungs­mit­glied der SVB-Rol­lifech­ter, und Mau­rice Schmidt ergän­zen: „Ein Groß­teil unse­rer Erfol­ge war und ist nur mit gro­ßer Eigen­in­itia­ti­ve und pri­va­ten Spon­so­ren mach­bar.“ Das Duo ver­trat die SVB-Far­ben bei der Preis­ver­lei­hung und begeis­ter­te die Gäs­te vor Ort und online mit einem Show­kampf. Für die Mus­ke­tie­re geht es jetzt in die wohl­ver­dien­te Som­mer­pau­se, ehe die Sai­son­vor­be­rei­tung im Sep­tem­ber samt geplan­ten Mit­mach­ak­tio­nen für inter­es­sier­te Rol­lifech­ter und Fuß­gän­ger wie­der an Fahrt auf­nimmt. Wer sich bis dahin rund um die The­men Fechten und Roll­stuhlfech­ten infor­mie­ren will, wird auf der neu­ge­stal­te­ten Home­page fündig.

Stef­fi SCHMID

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