ROLL­STUHLFECH­TEN

Ersehn­ter Welt­cup­sieg für Mau­rice Schmidt

15.07.2022

„Ich kann es noch immer nicht begrei­fen“, war sei­ne ers­te Reak­ti­on. Bei der 21. Auf­la­ge des Roll­stuhlfecht-Welt­cups „Szab­la Kilin­s­kie­go“ in War­schau trug sich SVB-Degen-Ass Mau­rice Schmidt zum ers­ten Mal in die Sie­ger­lis­te eines Inter­na­tio­na­len Welt­cups ein.

 

Direkt aus dem Trai­nings­la­ger ange­reist, ging es für Tim Wid­mai­er und Mau­rice Schmidt direkt auf die Plan­che. Im Degen hat­te Rou­ti­nier Wid­mai­er ein paar har­te Bro­cken vor der Brust. „Ich konn­te mei­ne Tak­tik nicht so umset­zen, wie ich mir das vor­ge­stellt habe“, bilan­zier­te Wid­mai­er auf Rang 31. In der Säbel­kon­kur­renz war für den SVBler dann erst im K.O. Schluss, er kam auf Rang 18.

Sein Team­kol­le­ge Mau­rice Schmidt hat­te sich eben­falls viel vor­ge­nom­men. Im Degen gelang dem Böb­lin­ger eine per­fek­te Vor­run­de, er wur­de dafür mit einem Frei­los im nächs­ten Durch­gang belohnt. In den fol­gen­den Gefech­ten behielt Schmidt die Kon­trol­le. Mit kla­ren Erfol­gen (15:7 gegen Adri­en Tur­kaw­ka (FRA), 15:9 gegen Mak­sym Mahu­la (UKR)) zog Schmidt in die Run­de der bes­ten Acht ein.

„Dass Artem und ich aus­ge­rech­net hier auf­ein­an­der­tref­fen“, schüt­tel­te Schmidt den Kopf. Der Ukrai­ner Artem Man­ko, der seit eini­gen Wochen in Böb­lin­gen trai­niert, hielt zu Beginn des Gefechts stand, muss­te sei­nen Trai­nings­kol­le­gen Schmidt dann aber zie­hen las­sen: 15:6 für Schmidt. Im Halb­fi­na­le duel­lier­ten sich Schmidt und sein bri­ti­scher Dau­er­ri­va­le Pier­ce Gil­li­ver. Erst am Ende setz­te Gil­li­ver zum Schluss­spurt an und gewann. „Bron­ze, mei­ne ers­te Degen­me­dail­le seit 2 1/2 Jah­ren, ein star­kes Halb­fi­nal­match, da war ich doch alles in allem zufrie­den“, erzählt Mau­rice Schmidt.

Im Säbel woll­te der Sport­ma­nage­ment-Stu­dent min­des­tens genau­so gut ablie­fern. Schmidt star­te­te kon­zen­triert in sei­ne Matches und erreich­te sou­ve­rän das Ach­tel­fi­na­le. Ein kla­rer Sieg im Vier­tel­fi­na­le folg­te, und auch das Halb­fi­na­le gegen den Ukrai­ner Andrii Dem­chuk ging mit 15:13 an den SVBler. Im Kampf um Gold waren es erneut Schmidt und Artem Man­ko, die die Zuschau­er begeis­ter­ten. Schmidt ergriff die Chan­ce und setz­te mit einem emo­tio­na­len Schrei den Schluss­punkt zum 15:11-Erfolg. „Ich kann es immer noch nicht begrei­fen, aber es ist ein­fach ein unglaub­li­ches Gefühl, mit Gold um den Hals die deut­sche Natio­nal­hym­ne sin­gen zu dür­fen!“ freu­te sich Schmidt nach der Sie­ger­eh­rung über sei­nen ers­ten Weltcuperfolg.

Am nächs­ten Wett­kampf­tag stan­den noch die Mann­schafts­kämp­fe auf dem Pro­gramm. „In War­schau wur­de die­ses Mal die Her­ren­flo­rett­kon­kur­renz aus­ge­tra­gen“, berich­tet Tim Wid­mai­er von den regel­mä­ßig wech­seln­den Waf­fen­gat­tun­gen. An Num­mer Sie­ben gesetzt ging es für Team Deutsch­land mit Juli­us Haupt, Tim Wid­mai­er, Felix Schr­a­der und Cle­mens Cur­sie­fen im Ach­tel­fi­na­le gegen die erfah­re­ne ira­ki­sche Mann­schaft. Deutsch­land über­rasch­te sei­ne Geg­ner und schick­te Schluss­mann Haupt mit 37:40 ins Ren­nen. „Juli­us hat den Rück­stand auf­ge­holt, und sogar zum 44:44 aus­ge­gli­chen“, so Tim Wid­mai­er. Doch dann zeig­te sich die gan­ze Erfah­rung der Geg­ner. Im End­klas­se­ment erfocht sich das deut­sche Quar­tett in den Plat­zie­rungs­kämp­fen Rang Neun.

Tim Wid­mai­er und Schmidt erhiel­ten einen wei­te­ren Ein­satz — sie wur­den gemein­sam mit Sil­vy Tau­ber und Gina Schnee­voigt für das neue Mixed-Säbel Tur­nier nomi­niert. „Wir muss­ten im Vier­tel­fi­na­le gegen die Ukrai­ne ran“, erzählt Tim Wid­mai­er. „Zum Glück waren die Mädels top­fit, die haben näm­lich unse­ren Rück­stand auf­ge­holt“, lacht Mau­rice Schmidt. Den­noch reich­te es knapp nicht, die deut­sche Mann­schaft unter­lag und wur­de im Kampf um Platz 5 Groß­bri­tan­ni­en zuge­lost. Nach einer knap­pen Nie­der­la­ge lan­de­te das Team auf Rang Sechs.

Chef­coach Gavrila Spiridon freu­te sich mit sei­nen Mus­ke­tie­ren: „Der Sieg von Mau­rice ist ein wei­te­rer Mei­len­stein für uns als Team gewe­sen, wir haben das Team Deutsch­land mit unse­ren zwei Ath­le­ten ganz stark präsentiert.“

Stef­fi Schmid

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