ROLLSTUHLFECHTEN
Wenn die Nerven flattern — Schmidt scheidet zweimal knapp im Achtelfinale aus
Aus im Achtelfinale — im Säbel 14:15 und im Degen 13:15, damit sind die Medaillenträume von SVB-Fecht-Ass Maurice Schmidt bei den Paralympics in Tokio ausgeträumt.
Im Säbel erwischte Schmidt eine schwere K.O.-Auslosung. Mit Andrej Demtschuk aus der Ukraine traf er auf den Titelverteidiger der Spiele in Rio de Janeiro 2016. Schmidt startete gut und zeigte, dass er mehr als mithalten kann. Bei einer 14:12-Führung für den SVBler schien es, als hätte er plötzlich Angst vor der eigenen Courage. Der Ukrainer griff überzeugender an und fragte bei zwei Aktionen in Folge erfolgreich den Videobeweis an. “14:15 auszuscheiden ist immer ärgerlich“, kommentierte sein Trainer Gavrila Spiridon das Ergebnis. Schmidt analysierte schnell: „Ich war zu nervös und nicht selbstbewusst genug. Ich habe zu viel nachgedacht“. Rang Zehn bei seinem ersten Paralympics-Auftritt.
Im Degenwettbewerb war Schmidt als Weltranglisten-Vierter hoch gesetzt. In der Setzrunde gelangen ihm Siege gegen den Kanadier Ryan Rousell und den Türken Hakan Akkaya, die anderen vier Matches gingen verloren. Damit war klar, dass der Kampf um den Einzug unter die besten Acht wieder ein „knappes Ding“ werden könnte. Im Achtelfinale standen sich der Böblinger und der Iraker Zainulabdeen Al-Madhkhoori gegenüber, gegen ihn hatte Schmidt in der Setzrunde bereits gefochten und verloren. Auch in dieser Begegnung wechselte die Führung immer wieder hin und her. Am Ende stand ein 13:15 auf der Anzeigetafel, Schmidt war sichtlich enttäuscht.
Für die 2 Mann starke SVB-Delegation bleiben nur noch wenige Stunden, bis sie Dorf und Tokio wieder verlassen müssen. Zeit genug für eine Wettkampfanalyse, und vielleicht schon Zeit genug, um festzustellen, dass sich Schmidt bei seinen ersten Paralympics sehr stark präsentiert hat.
Steffi Schmid
2.9.2021
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