ROLLSTUHLFECHTEN

Zweimal Bronze aus Sao Paolo mitgebracht
3.3.2025
„Es war wie in einem Film“ — Neuzugang Clemens Cursiefen von der SVB Fechtabteilung sorgte in Sao Paolo für eine faustdicke Überraschung — im Degen und Florett landete der 21-jährige Rechtshänder in einem Top-Teilnehmerfeld jeweils auf Rang Drei, zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem Siegerpodest bei den „Aktiven“. Tim Widmaier erreichte gleich dreimal das Achtelfinale.
Clemens Cursiefen war gemeinsam mit seinem Trainingskollegen Tim Widmaier nach Brasilien gereist. Tim Widmaier absolvierte ein Mammutprogramm in drei Waffen und schaffte jedes Mal den Einzug ins Viertelfinale. Im Degen war Lokalmatador Jovane Guissone nicht zu schlagen. Widmaier verlor und belegte Rang 16. Ein paar Ränge weiter vorne platzierte sich Widmaier im Florett. Er verlor gegen den Kolumbianer Hector Molano Barrios und belegte Rang Zwölf. Eine weitere Verbesserung gelang Widmaier in seiner Paradewaffe Säbel. Als Zehnter im Schlussklassement verpasste er die Runde der besten Acht knapp. „Ich bin mit dem Wettkampf im Großen und ganzen zufrieden und freue mich über die Top 10 Platzierung. Das Training der letzten Wochen hat sich gelohnt“, bilanzierte Widmaier die Reise.
Während sich Tim Widmaier in der Kategorie B wacker schlug, setzte sich Clemens Cursiefen in der Kategorie A gegen seine Kontrahenten durch. Cursiefen war Anfang der Saison vom Kölner Fechtclub zur SV Böblingen gewechselt, seine Paradewaffen sind Florett und Degen. Dennoch wagte der Neu-Böblinger auch den Schlagabtausch im Säbel, hier wurde er am Ende respektabler 15. Im Florett brillierte Cursiefen in der Setzrunde und ging klar favorisiert in seine K.O.-Gefechte. Einem 15:3 gegen den US-Amerikaner William Schoonover im Achtelfinale folgte ein 15:13-Erfolg gegen den Argentinier Carlos Freitas im Viertelfinale. Im anschließenden Halbfinale musste Cursiefen Boonsiri Sanitmuanwei (Thailand) nur knapp den Vortritt lassen: 15:13 für den Thailänder, Bronze für Cursiefen. Seine erste Podestplatzierung bei einem Weltcup überhaupt kommentierte Cursiefen so: „Ich kann das Gefühl gar nicht richtig beschreiben. Es war eine Mischung aus Freude über die Medaille und zugleich Erleichterung, dass sich das Training ausgezahlt hat. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber noch gar nicht richtig realisieren können, dass ich eine Medaille gewonnen habe.“
Im Florett verlief der Wettkampf von Cursiefen, der in Tübingen Jura studiert, dann ähnlich. Topgesetzt mit klaren K.O.-Erfolgen kam es im Halbfinale erneut auf die Begegnung mit dem Thailänder. Cursiefen verlor 13:15 und kam auch hier aufs Siegerpodest. „Mein Ziel war es, im Florett und Degen die Top Acht zu erreichen. Mit zwei Bronzemedaillen habe ich das schon übertroffen. Im Halbfinale wäre zwar jeweils mehr drin gewesen, aber die Erfahrung dort nehme ich mit, um in Zukunft auch solche Momente für mich entscheiden zu können. SVB-Aushängeschild Maurice Schmidt pausierte in Sao Paolo aufgrund anstehender Uni-Klausuren, freute sich aber riesig über das Abschneiden seiner Teamkollegen.
Steffi Schmid
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