ROLLSTUHLFECHTEN
Schmidt und Widmaier in Topform
Erfolgreiche Reprise – mit vier Deutschen Meistertiteln und zwei weiteren Finalplatzierungen kehrten die SVB-Rollifechter Maurice Schmidt und Tim Widmaier von den Titelkämpfen in München zurück. Der Ausrichter beeindruckte mit einem erfolgreichen Hygienekonzept.
„Eine lange Turnierpause liegt hinter unseren Rollis“, erzählt Cheftrainer Gavrila Spiridon und lacht: „Und dann geht es direkt mit den Deutschen Meisterschaften wieder los“. Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept hatte es der Veranstalter geschafft, das Turnier auszurichten und alle deutschen Top-Rollifechter an den Start zu bekommen. Am ersten Wettkampftag startete das SVB-Duo in der bayrischen Landeshauptstadt im Säbel. In der Kategorie B kreuzte Tim Widmaier die Klingen mit Gegnern aus Rostock, Berlin und Gastgeber München. Nach einem Sieg gegen den Lokalmatador Didier Junk konnte der Böblinger in den Folgekämpfen nicht nachlegen. Am Ende belegte Widmaier den fünften Rang. „Da klebte irgendwie auch das Pech an der Klinge“, erzählt Cheftrainer Gavrila Spiridon. „Tim war teilweise mit 4:1 in Führung, konnte die Gefechte dann aber nicht in einen Sieg umwandeln.“
In der Kategorie A musste Schmidt in der Vorrunde eine überraschende 3:5‑Niederlage gegen den Rostocker Abbasov hinnehmen. „Ich muss zugeben, ich war anfangs auch ein bisschen nervös, da ich so lange kein Turnier mehr gefochten hatte. Säbel hatte ich auch weniger trainiert als meine Paradewaffe Degen“, so Schmidt. Der SVBler fing sich aber wieder, behielt die Nerven und setzte sich im Halbfinale gegen denselben Gegner klar mit 15:8 durch. Auch das anschließende Match um Gold ging mit 15:7 gegen den Weimarer Julius Haupt ähnlich deutlich aus. Gold für Schmidt!
„Dieses war der erste Streich“, dachten sich wohl die Turnierteilnehmer, denn auch in seinem zweiten Wettkampf gab Schmidt den Takt vor. Bei den ebenfalls durchgeführten U23 Titelkämpfen setzte sich Schmidt am Ende erneut gegen Julius Haupt durch, wenn auch deutlich knapper. „Das 15:14 war unnötig spannend“, ärgerte sich Schmidt über das Ergebnis bei seinem zweiten Titel.
Die Degenwettbewerbe standen am zweiten Turniertag auf dem Programm. Tim Widmaier lieferte sich knappe Matches mit seinen Kontrahenten. „Ich wusste ja nach der langen Trainings- und Turnierpause nicht, wo ich stehe und hatte auch keine großen Erwartungen. Aber 4:5‑Niederlagen sind auch im Degen trotzdem ziemlich nervig.“ An Nummer Fünf gesetzt unterlag Widmaier im Viertelfinale gegen den Berliner Holger Kratzat. „Tim lag schon mit 8:5 und 14:12 vorne“, blickt Spiridon auf das Match zurück. Widmaier wurde auch im Degen Fünfter im Endklassement, aber „da war ein Platz auf dem Podest drin und das stimmt doch sehr zuversichtlich“, so der Trainer.
Bei Maurice Schmidt wiederholte sich das Wettkampfgeschehen aus dem Säbel auch mit dem Degen. „Ich habe den Schwung von Tag Eins einfach mitgenommen“, erzählt Schmidt. In der Setzrunde leistete er sich gerade einmal vier Gegentreffer und behielt auch in den K.O.s eine weiße Weste. Clemens Cursiefen (Kölner FK) schaffte zwei Treffer beim 15:2‑Halbfinalsieg von Schmidt. Im dritten Goldmatch musste auch Felix Schrader (SV 1845 Esslingen) neidlos die Überlegenheit des 21-jährigen Böblingers anerkennen. 15:6 – Titel Nummer Drei für Schmidt.
Auch in der U23-Ausscheidung konnte Schmidt an dieses Topniveau anknüpfen. Mit zwei Gegentreffern in der Setzrunde ging das SVB-Degenass an Nummer Eins gesetzt in die Direktausscheidung. Ein 15:2 gegen Nils Neumann (SV 1845 Esslingen) im Halbfinale und ein 15:4 gegen dessen Vereinskollegen Felix Schrader waren der krönende DM-Abschluss für Maurice Schmidt. „Mein Ziel, alle vier Titel zu verteidigen, ist mir perfekt gelungen“.
Cheftrainer Gavrila Spiridon freute sich: „Unsere Jungs haben gezeigt dass die sie Corona-Trainingszeit im „Homeoffice“ und die Lektionen im Keller gut genutzt haben. Dieses Wochenende war auch ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität“. Gleichzeitig richtet Spiridon seinen Blick schon wieder nach vorne: „Anfang Juli steht der Fecht-Weltcup in Warschau an, da sehen wir dann, wie wir im internationalen Vergleich da stehen!“
Steffi Schmid
7.6.2021
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